Profinet Siemens

Mit Hilfe der folgenden Informationen können Sie einen oder mehrere Etikettierer HERMA 500 IE in eine übergeordnete Steuerung – hier Siemens Profinet S7-1500 – einbinden.

Beschrieben werden die erforderlichen Schritte in der zugehörigen Entwicklungsumgebung sowie die Initiliaiserung (Erstbestückung) der grundlegenden Parameter im HERMA 500 IE.
 

Alle Informationen, Beispielprojekte und Videos zum Download finden Sie hier

 

Weitere, ausführliche Informationen erhalten Sie aus obigem Download, inkl. FAQs.


Voraussetzungen

  • Das TIA-Portal von Siemens.
  • Anschluss des HERMA 500 IE an die Kundensteuerung.
  • Optional Anschluss weiterer Etikettierer HERMA 500 IE

Anschluss

Kundensteuerung

HERMA 500 1

HERMA 500 2

RJ45-Stecker -->
 

M12-Stecker an X3
Option: M12-Stecker an X4 -->


M12-Stecker an X3

Anschlussfeld mit mehreren Steckverbindern, darunter X2, X4, X10, X16, X18 und X19, zur elektrischen Verbindung.

V1 (bis Ende 2021)

Anschlussfeld mit mehreren Steckdosen, darunter X3, X4, X5, X7, X8, X9/X10, X16 und X18. Pfeile zeigen auf X19 und X3.

V2 (Facelift) ab 2022


Beispielprojekt

Zum Testen der erfolgreichen Integration stellen wir Ihnen Beispielprojekte bereit, über die Sie Schritt für Schritt erfahren, wie Sie zum Beispiel den HERMA 500 IE einschalten, mit ihm Etiketten vorspenden und Parameter ändern können.

Beispielprojekt und zugehörige Videoanleitung sind auch in obigem Download enthalten

Eine Videoanleitung finden Sie hier

Etikettierer in die SPS einbinden

TIA-Portal

Für jeden HERMA 500 IE müssen reserviert werden:

  • 8 Byte im PA-Bereich
  • 8 Byte im PE-Bereich
  • Ein Datenbaustein pro Etikettierer HERMA 500 IE.

Die im Beispielprojekt mitgelieferte Funktion (üblicherweise FC8) regelt den Datenverkehr zwischen SPS und HERMA 500 IE. Sie kann für alle angeschlossenen HERMA 500 IE verwendet werden und muss für jeden Datenbaustein separat aufgerufen werden. Für jeden HERMA 500 IE wird jeweils ein eigener Datenbaustein benötigt. Die Datenbausteine sind identisch.

Die Funktion und der Datenbaustein sind geschützt. Beim Datenbaustein bezieht sich dieser Schutz lediglich darauf, dass Änderungen nicht unabsichtlich durchgeführt werden können.

Vorbereitung

Folgende Einstellungen müssen vor der ersten Verbindung mit der SPS getätigt werden:

  • Unter Erweiterte Einstellungen --> Feldbus Einstellungen --> Feldbus Auswahl (Parameter 650) muss „Profinet“ eingestellt werden.
  • Erst wenn Parameter 650 auf „Profinet“ gesetzt ist, können Sie die Feldbuskommunikation mit der SPS aktivieren (Parameter 651).

Um auf diese Parameter zugreifen zu können, müssen Sie als Administrator angemeldet sein.

Für die Übernahme der Daten und das Starten im neuen Modus muss der HERMA 500 IE kurz von der Stromversorgung getrennt werden (schalten Sie den HERMA 500 IE aus und wieder ein).

Funktionen und Datenbausteine in Ihr Projekt einfügen

Bevor Sie beginnen beachten Sie, dass Sie die folgenden Schritte entsprechend der Anzahl der HERMA 500 IE in Ihrem System wiederholen müssen. Wenn Sie nur einen HERMA 500 IE verwenden, müssen Sie nur die Netzwerke, Funktionen, Datenblöcke und Variablen für „E1“ (Etikettierer 1) kopieren. Wiederholen Sie die Schritte für E2, E3… En, wenn Sie mehr als einen HERMA 500 IE in Ihrem Gerät einsetzen.

  1. Öffnen Sie Ihr reales Projekt im TIA Portal.
  2. Öffnen Sie eine zweite Instanz des TIA-Portals und öffnen Sie das von HERMA bereitgestellte Beispielprojekt.
  3. Kopieren Sie aus dem Beispielprojekt OB1-Baustein die relevanten Netze in Ihr reales Projekt in OB1. Wiederholen Sie den Vorgang mit den Netzwerken aus dem OB100-Baustein.
  4. Kopieren Sie aus dem Beispielprojekt die Funktion „Init_H500_E1“ in Ihr Projekt. Wiederholen Sie den Vorgang mit dem Datenbaustein DB1 „Par_H500_E1“;
  5. Kopieren Sie die Funktion H500_Communication.
  6. Kopieren Sie alle relevante SPS-Variablen aus dem Beispielprojekt in Ihr Projekt.
  7. Kopieren Sie auch die Watch- und Force-Tabellen.

Nach diesen Schritten können Sie mit der Hardware-Konfiguration für den Feldbus fortfahren.

Musteraufbau für die Projektierung (S7-1500)

Als erstes wird das aktuelle GSD-File des Feldbus Netzwerk-Controllers in das Projekt importiert (kann von HERMA mit dem Beispielprojekt bezogen werden). Um die GSD-Datei zu installieren, wählen Sie in der Projektansicht im Hauptmenü Extras --> Gerätebeschreibungsdateien (GSD) verwalten.

Abhängig von der Anzahl der im Projekt integrierten HERMA 500 IE sollte die gleiche Anzahl von Feldbus-Controllern zum Projekt hinzugefügt werden. Gehen Sie dazu folgendermaßen vor: Projektansicht --> Geräte & Netze --> Netzsicht --> Hardware-Katalog --> Weitere Feldgeräte --> I/O --> HERMA GmbH. Wählen Sie die neueste Version des Modells (z. B. H500 PROFINET v4.4.0x). Das Gerät kann per Drag & Drop in die Konfiguration gezogen werden.

Nun muss die Profinet-Verbindung gezogen werden. Hierzu sollte die Funktion „Network“ aktiv sein. Dann kann der Anschluss der SPS direkt mit dem Anschluss des Feldbus-Controllers verbunden werden (Klicken und Ziehen).

Nun müssen die Ein- und Ausgänge des Feldbus-Controllers parametriert werden. Die Geräteübersicht öffnet sich automatisch bei einem Doppelklick auf das NETX aus der Netzsicht heraus. Es kann sein, dass das Fenster größer gezogen werden muss. Nun können in der Geräteübersicht direkt die Adressen auf den gewünschten Bereich (beispielsweise 272) geändert werden. Wenn Sie mehr als einen HERMA 500 IE^s einsetzen, wiederholen Sie diesen Schritt entsprechend. Verwenden Sie zum Beispiel für Etikettierer 2 die Adresse 280, für Etikettierer 3 die Adresse 288 usw. Diese Adressen sind abhängig vom zugehörigen Peripherieeingangsbereich. Einfach in das entsprechende Feld doppelklicken und ändern. Nach der Änderung der EA-Adressen kann auf „Properties“ geklickt und unter „General“ der Name in die zugehörige Etikettierer-Nummer geändert werden (z.B. „E1“).

Damit die Kommunikation funktioniert, müssen die IP-Adressen von SPS und Feldbus-Controller angepasst werden. Um das durchzuführen klicken Sie mit der rechten Maustaste darauf und wählen „Properties“ aus. Geben Sie unter Eigenschaften -> PROFINET Schnittstelle -> IP Protokoll eine IP-Adresse an, die für die Kommunikation mit der SPS geeignet ist. Wenn zum Beispiel die IP-Adresse des SPS lautet: 10.120.0.1, dann

  • Etikettierer 1 sollte z. B. IP: 10.120.0.2 haben;
  • Etikettierer 2 sollte z. B. IP: 10.120.0.3 haben;
  • … und so weiter

Stellen Sie zusätzlich sicher, dass der „Sendetakt“ unter „Eigenschaften / PROFINET Schnittstelle / Echtzeit-Einstellungen“ auf 1 ms gesetzt ist.

Stellen Sie auch die PROFINET-Aktualisierungszeit ein. Bei ein bis zwei Etikettierern in der Maschine sollte die Aktualisierungszeit auf 2 ms eingestellt sein. Bei drei bis vier Etikettierern in der Maschine sollte die Aktualisierungszeit auf 4 ms eingestellt sein.

Im Hauptzyklus (OB1) muss der FC zur Steuerung der Kommunikation pro HERMA 500 IE einmal mit den entsprechenden Parametern (zugehöriger Peripherieeingangsbereich und Datenbaustein) aufgerufen werden. Falls erforderlich passen Sie diese Werte an.

Übersetzen Sie die Hardware und Softwareänderungen und laden Sie diese in die CPU. Bereits jetzt können Sie online gehen und die Erreichbarkeit der Teilnehmer testen. Der HERMA 500 IE ist nicht sofort verfügbar, da derselbe Name und dieselbe IP-Adresse wie in der Hardwarekonfiguration zugewiesen werden muss. Gehen Sie dazu zu Online-Zugänge -> Erweitern Sie Ihren Netzwerkadapter und suchen Sie den HERMA 500 IE.

Passen Sie den Namen und die IP-Adresse des HERMA 500 IE in Ihrem Projekt an, damit sie mit der Hardwarekonfiguration übereinstimmen. Nehmen Sie zum Beispiel „E1“ als Namen für den ersten HERMA 500 IE und diese IP: 10.120.0.2

Nachdem Sie die Hardware-Konfiguration erfolgreich abgeschlossen haben, sollte die Profinet-Verbindung funktionieren.

An geeigneter Stelle im Programm sollten die Initialisierungsparameter (Struktur BasicInit des Datenbausteins) gesetzt werden. Für jeden HERMA 500 IE gibt es eine Funktion zur Initialisierung (z. B. "Init_H500_ET1"). Diese Funktion wird im OB100 nur einmal aufgerufen, wenn der HERMA 500 IE neu gestartet oder ein Power cycling durchgeführt wird.

Es gilt außerdem festzusetzen, welche Parameter der jeweiligen Applikation mit einem Neustart der Anlage auf jeden Fall an den HERMA 500 IE übertragen werden müssen (Struktur Parameters.InitFlags).

Im Hauptzyklus (OB1) muss der FC zur Steuerung der Kommunikation pro HERMA 500 IE einmal mit den entsprechenden Parametern (zugehöriger Peripherieeingangsbereich und Datenbaustein) aufgerufen werden.

Alle übrigen Einstellungen werden aus dem aktuellen Dateninhalt der Initialisierung vom dazugehörigen Datenbaustein übernommen.

Möchten Sie sichergehen, dass die Initialisierung bzw. die Konfiguration des HERMA 500 IE immer gleich ist, müssen hier alle der Applikation zugehörigen Parameter auf die richtigen Werte gesetzt werden.
  

Videoanleitung