Etikettieren bei kohlpharma: Auf den Millimeter genau

• Gleich 22 HERMA Etikettiermaschinen hat kohlpharma jetzt bestellt; weit über 100 sind beim führenden Parallelimporteur von Arzneimitteln bereits im Einsatz.

• Wegen kleinster Losgrößen, tausender Artikel und eines ständig wechselnden Sortiments sind kürzeste Etikettierer-Rüstzeiten essenziell für die betriebliche Effizienz.

• Damit die HERMA Etikettierer gleichzeitig höchste Anforderungen an Präzision erfüllen, erhalten sie noch ein spezielles „Tuning“.

Kleine bis kleinste Losgrößen bei mehreren tausend Artikeln in unterschiedlichsten Verpackungen – und gleichzeitig ein sich kontinuierlich wandelndes Sortiment: Wie kaum ein anderes Unternehmen legt kohlpharma Wert darauf, äußerst flexibel etikettieren zu können. Und da es sich bei den Artikeln um Medikamente und Medizinprodukte handelt, ist gleichzeitig extreme Präzision gefragt. Weit über 100 HERMA Etikettierer bzw. Etikettiermaschinen betreibt kohlpharma deshalb. Gerade hat das Unternehmen mit Sitz im saarländischen Merzig weitere 22 Obenauf-Etikettiermaschinen vom Typ 452C S bestellt. Denn kohlpharma ist Deutschlands marktführender und weiterhin stark wachsender Parallelimporteuer von Arzneimitteln. Das Unternehmen nutzt die unterschiedlichen Preise multinationaler Pharmakonzerne für ein und dasselbe Präparat in den jeweiligen EU-Ländern aus. Die Importe von Originalpräparaten namhafter Hersteller sind durchschnittlich circa 10 Prozent günstiger und entlasten damit Patienten und Krankenkassen. Apotheken in Deutschland sind verpflichtet, preisgünstige Importarzneimittel abzugeben und damit Einsparungen zu gewährleisten. Doch das Geschäft ist zuweilen kleinteilig. Zwar umfasst der Wareneingang bei kohlpharma pro Woche insgesamt rund 200 Paletten. Die einzelnen Medikamente allerdings kommen oftmals nur in Losgrößen von einigen hundert Stück, mitunter verteilt auf mehrere Chargen. Bei teuren Arzneimitteln ist auch mal Losgröße 1 möglich. Da aus markenrechtlichen Gründen zumeist die Originalverpackungen übernommen werden müssen, müssen diese mit mindestens einem – deutschen – Etikett überklebt werden, zum Teil aber auch mit fünf und mehr Etiketten für die Primär- und die Sekundärverpackungen. Etwa 200.000 Etiketten bringt kohlpharma in Summe pro Tag auf, just in time produziert in der eigenen Druckerei mit Laserstanze. „Wegen der kleinen Losgrößen muss das Rüsten der Etikettierer aber wahnsinnig schnell gehen und von allen Mitarbeitern mit der immer gleichen Qualität im Ergebnis gewährleistet werden“, sagt Wolfgang Barth, bei kohlpharma Gruppenleiter im Bereich Technik der Fertigung. „Die HERMA Etikettierer sind dafür aufgrund ihres Aufbaus und Bedienkonzeptes ideal geeignet.“ Und sie sind auch entsprechend robust: Manche HERMA Etikettierer sind bei kohlpharma schon seit fast 25 Jahren im Einsatz.

„Wir legen Wert auf sehr viele kleine Details“

Neben der Flexibilität spielt Präzision eine herausragende Rolle. Denn manche Originalhersteller bestehen darauf, dass bestimmte Schriftzüge oder Markennamen nicht neu gedruckt werden dürfen. „Unsere Etiketten enthalten dann entsprechende Aussparungen, die auf den Millimeter genau passen müssen“, umreißt Barth die Herausforderung. „Es dürfte neben kohlpharma nur sehr wenige Unternehmen geben, die eine so umfassende Expertise darin haben, die Etikettierprozesse trotz enormer Verpackungsvielfalt und kleiner Losgrößen effizient zu gestalten.“ Die Modulbauweise der Etikettierer vom Typ HERMA 500 und ihre daraus resultierende Variabilität sind dabei schon große Vorteile. Aber in Zusammenarbeit mit den HERMA Spezialisten erhalten die Etikettierer zum Teil noch ein spezielles „Tuning“, das ganz auf den langjährigen besonderen Erfahrungen von kohlpharma beruht. Schließlich ist das Umetikettieren hier eine Kernkompetenz. „Wir legen auf sehr viele kleine Details Wert, und die Liste dieser Details wird immer länger. Das kann HERMA aber optimal berücksichtigen“, sagt Barth. So läuft die Andrückrolle im Auslauf nicht nur einfach mit – wie es üblich ist –, sondern sie selbst ist oftmals auch angetrieben. „Sie läuft dabei sogar einen Tick schneller als das Transportband“, erläutert Barth. „Das ist schon ungewöhnlich. Für unsere Produktionsbedingungen mit oft sehr leichten Packungen resultiert daraus jedoch eine höhere Etikettierqualität und -präzision.“

Exakte Ausrichtung entscheidend

Höchste Präzision ist darüber hinaus erforderlich, wenn kleine Fläschchen etwa für Tropfen auf einer HERMA Etikettiermaschine vom Typ 152E-S ein neues Rundum-Etikett erhalten. „Das bestehende Etikett können wir ja nicht entfernen. Also muss das neue Etikett völlig exakt darüber geklebt werden – und das Sichtfenster natürlich freibleiben. Wenn zusätzlich in einer Aussparung des Etiketts das Originallogo weiterhin zu sehen sein soll, erhöht das die Anforderung an die Präzision und die exakte Ausrichtung des Fläschchens noch einmal“, so Barth. Letztes Jahr hat kohlpharma die Milliardengrenze beim Umsatz geknackt. Aber der Wettbewerb ist groß, auch in dieser Branche. Wolfgang Barth und sein Team versuchen deshalb kontinuierlich, selbst die kleinteiligen Prozesse noch effizienter zu gestalten. „Mein Ziel ist es, künftig stärker mit Formatteilen zu arbeiten“, sagt er. „Das ist natürlich schwierig wegen der kleinen Auftragsgrößen und des sich schnell ändernden Sortiments. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir auch dafür gemeinsam mit HERMA Lösungen finden.“

 

 

Ein Mann in einem blauen Arbeitsanzug steht neben einer Maschinenanlage in einer Produktionsumgebung.

Für den Einsatz bei kohlpharma erhalten die HERMA Obenauf-Etikettierer noch ein spezielles „Tuning“, damit sie neben kürzesten Rüstzeiten auch sehr spezielle Anforderungen an die Präzision erfüllen. Im Bild: Wolfgang Barth, bei kohlpharma Gruppenleiter im Bereich Technik der Fertigung. (Quelle: HERMA GmbH)

Braune Fläschchen mit weißen Kappen stehen in einer Produktionslinie, einige Fläschchen sind im Vordergrund, andere im Hintergrund.

Dank größter Präzision selbst für den Eingeweihten nicht zu erkennen: Das neue Etikett liegt so exakt über dem Originaletikett, das letzteres nicht mehr zu erkennen ist. (Quelle: HERMA GmbH)

Zwei Frauen in Arbeitskleidung überprüfen Dokumente und Verpackungen an einem Tisch in einer Produktionsumgebung.

Kleine Losgrößen, enorme Verpackungsvielfalt, ständig wechselndes Sortiment: Bei kohlpharma sorgen weit über 100 HERMA Etikettierer für Flexibilität und Effizienz bei der Kennzeichnung. (Quelle: kohlpharma GmbH)