HERMA Grasetiketten - Von der Wiese ins Etikett

Das wahrscheinlich umweltfreundlichste Etikett der Welt besteht zu einem großen Teil aus Gras, genauer gesagt aus sonnengetrocknetem Heu. Die Aufbereitung der Fasern für die Papierproduktion ist – im Vergleich zu Frischefasern oder selbst Recycling-Zellstoff – sehr ressourcenschonend und CO2-arm. Für diverse Lebensmittelverpackungen werden Graspapiere bereits seit 2017 verarbeitet –vor allem bei Unternehmen, die auf nachhaltige Verpackungsmittel setzen, finden diese große Zuspruch.

Die Möglichkeit Etiketten aus Graspapier zu fertigen, erlaubt es den Aspekt der Nachhaltigkeit auch auf die Etiketten zu übertragen. Grundlage für die Produktion von Graspapieren sind spezielle Graspellets, die ein deutsches Unternehmen aus dem Rheinland entwickelt und patentiert hat.

Die Grasfasern werden dafür mechanisch und ohne Chemie aufbereitet, wodurch im Vergleich zur Aufbereitung von Holzzellstoffen 97 Prozent Energie und 99 Prozent Wasser eingespart werden können. Da das Gras aus heimischen Ausgleichsflächen stammt, besteht zudem ein geringerer logistischer Aufwand. So können bis zu 75 Prozent CO2 eingespart werden, im Endprodukt Graspapier beträgt die Einsparung damit beachtliche 20 bis 25 Prozent weniger CO2.

Sehr gute Bedruckbarkeit

Das Grasetikett besteht zu einem Großteil aus diesem äußerst nachhaltigen Rohstoff. Es lässt sich grundsätzlich wie konventionelle Etiketten verarbeiten und ist im Offset- und Flexodruck sehr gut bedruckbar.

Da es sich um ein Naturprodukt handelt, kann es zu Farbschwankungen kommen. Aber in Kombination mit der raueren Haptik wird damit dem Endverbraucher ja sofort und glaubwürdig signalisiert, dass es sich um ein nachhaltiges Verpackungsmittel handelt.

Zusätzlicher Vorteil: Das Graspapier ist frei von EU-kennzeichnungspflichtigen Allergenen, wie sie in der Verordnung (EU) Nr. 1169/2011 gelistet sind; dazu gehören etwa Fisch- oder Nusserzeugnisse. Damit sind Etiketten aus Graspapier ideal geeignet für den Einsatz auf Lebensmitteln und Kosmetika.

Erwiesen nachhaltig

Der Umweltvorteil von Grasetiketten ist inzwischen auch wissenschaftlich untermauert: „Grasbasierter Zellstoff schneidet im Rahmen der vorliegenden vergleichenden Ökobilanzierung bezüglich des Energie- und Wassereinsatzes, des Versauerungspotenzials und der Emissionsbilanz deutlich besser ab als die Alternativen holzbasierter Sulfat-Zellstoff und Altpapierstoff“, so die Autoren der Ökobilanz, die vom Internationalen Zentrum für Nachhaltige Entwicklung in Sankt Augustin 2017 erstellt wurde.

„Entscheidend für den ökologischen Vorteil von Graspapier ist insbesondere der geringe Treibstoff- und Energieeinsatz im Produktionsprozess, der sich insbesondere aus den kurzen Transportwegen ergibt.“ Denn das Gras kann beispielsweise bequem auf ökologischen Ausgleichsflächen in relativer Nähe zu den Papierfabriken angebaut werden – und tritt damit auch nicht in Konkurrenz zum Anbau von Lebensmitteln.

Grasetiketten - Wiese mit Heuballen