1939 - 1969

Schwarz-weiß Porträt eines Mannes mit kurzem, glattem Haar und Anzug, der direkt in die Kamera schaut.

1939-1950

Kurz nach Ausbruch des Krieges stirbt Heinrich Hermann. Der älteste und als Nachfolger vorgesehene Sohn Eberhard fällt in Ostpreußen; die beiden jüngeren Söhne Werner und Heinrich geraten in Gefangenschaft. Deshalb übernimmt die Mutter, Christine Hermann, wie schon im 1. Weltkrieg, die unternehmerische Verantwortung. Die Gebäude und Maschinen des Unternehmens überstehen die Kriegsjahre weitgehend unbeschadet. Nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft Ende 1945 übernimmt zunächst Werner Hermann (Bild links) allein die Führung des Unternehmens, ab 1953 unterstützt ihn dabei Heinrich Hermann jr. Zum Kriegsende sind noch knapp 60 Mitarbeiter von ursprünglich ca. 200 verblieben. Mit der Währungsreform 1948 steigen wieder die Nachfrage und damit auch die Anzahl der Mitarbeiter auf über 200.

Ab 1951

Inspiriert von neuartigen „Super Markets“ in den USA wird die „Heinrich Hermann Papierwarenfabrik“ zum ersten deutschen Unternehmen, das ein eigenes Verfahren zur Haftpapierbeschichtung entwickelt und mit „arco“ selbstklebende Etiketten anbietet. Die kleinen selbstklebenden Preisschildchen schaffen z. B. eine Voraussetzung für den Siegeszug der Selbstbedienung im Handel. Nach „Transparol“ ist das die zweite für die Entwicklung des Unternehmens entscheidende Produkteinführung. 1953 beschäftigt das Unternehmen 400 Mitarbeiter und fast 100 Heimarbeiter – so viel wie nie zuvor.

HERMA Preis-Etiketten, selbsthaftend, sortiert in 52 Preisen, mit einem Preis von 0,10 Euro.
Drei Personen sitzen an einem Tisch und betrachten gemeinsam Unterlagen. Auf dem Tisch stehen zwei Dosen mit dem Buchstaben "H".

1955

Die im eigenen Labor entwickelte Haftgummierung erlaubte es nun auch, selbstklebende Fotoecken herzustellen. Unter der Traditionsmarke „Transparol“ wird sie schon kurze Zeit später zum großen Verkaufserfolg in der Bundesrepublik, Benelux, Spanien, Italien und Österreich.

Ab 1956

Das Unternehmen feiert sein 50. Jubiläum. Und weil die neuartigen Haftetiketten rasch Markanteile gewinnen, nutzt das Unternehmen sein Machinenbau-Know-how, um eigene „Etikettengeber“ zu entwickeln. Die ersten Geräte, Typ A und Typ C, sind ausschließlich für den manuellen Einsatz konzipiert. 1960 wird der erste elektrische Etikettierer präsentiert, das F-Modell, und „Urahn“ der modernen HERMA Etikettierer. Seine Besonderheit: die eingebaute Heizung. Denn von den damals eingesetzten Folien oder Papieren ließen sich die Etiketten nur angewärmt ablösen.

Eine blaue Maschine mit einem großen Rad, einem Motor und einem Förderband, die wahrscheinlich zum Wickeln oder Spulen von Materialien verwendet wird.
Luftaufnahme eines großen Gebäudes mit mehreren Dächern, umgeben von Straßen und Feldern. Das Gebäude scheint eine industrielle Nutzung zu haben.

1961

In Bonlanden wird Richtfest gefeiert für das neue Werk für die Haftpapierbeschichtung – die Fertigungsräume in Wangen entsprechen dafür nicht mehr den Anforderungen. In den folgenden Jahrzehnten wird der Standort immer weiter ausgebaut.

1963

Wieder kommt ein neuer Trend: Computer. Und die Etiketten dafür.

Ein Stapel blauer Blätter mit Gitterlinien, die teilweise übereinander liegen, und ein blauer Ordner im Hintergrund.
Zwei Schulbücher stehen nebeneinander: "Die Fibel" mit buntem Cover und "Einblicke Mathematik" mit grauem Cover und der Zahl 5.

1964

Die Firma REX in St. Andreasberg/ Harz wird gekauft. Seitdem sind die bekannten Buchschoner mit dem charakteristischen roten Kantenschutz ein HERMA Markenprodukt, das bis heute schon über 200 Millionen Mal verkauft worden ist.

1965

Das Markenzeichen „HERMA mit Stern“ entsteht – für Produkte, die haftgummiert sind. Kunden sprechen immer öfter von HERMA, wenn sie die „Heinrich Hermann Papierwarenfabrik“ meinen, wie das Unternehmen offiziell immer noch heißt. Mitte 1969 avanciert HERMA offiziell zur übergreifenden Unternehmensmarke.

Logo von HERMA mit orangefarbener Sterngrafik und blauer Schrift.
Rationeller Etikettierprozess mit der HERMA 200 Maschine, die Etiketten auf Rollen verarbeitet.

1968

Der Etikettierer HERMA 200 wird eingeführt. Mit seiner modularen Bauweise kann er bei Kunden individuell angepasst werden.

1969-1973

Selbstklebende Etiketten sind aus dem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Ihr Anteil am HERMA Gesamtumsatz erreicht rund 90 Prozent. Mit der rasant steigenden Nachfrage entstehen gleich zwei neue Etikettenfertigungen: in Deizisau und in Filderstadt-Bonlanden.

Ein lächelndes Kind mit blonden Haaren hält einen Football und trägt ein rotes T-Shirt mit einem schwarzen Rucksack.