Helfen, wo die Not besonders groß ist

Das Projekt: Ein Waisenhaus in Tansania
In Tansania wachsen bei einer Bevölkerung von etwa 60 Millionen Menschen rund eine Million Kinder als Waisen auf. Sie leben teils bei Verwandten, zu einem großen Teil aber einfach auf der Straße. Hunger, harte Arbeit, Misshandlungen sind dabei tägliche Erfahrungen. Es fehlt an menschlicher Zuwendung, an Zugang zu Bildung und häufig sogar an einem festen Dach über dem Kopf. In Kooperation mit den Hilfsorganisationen STELP e.V. und Waisenkinder Tansania e.V. hat HERMA den Bau des Waisenhauses finanziert und begleitet. Wir wollten ganz konkret dort helfen, wo Not und Armut besonders groß sind. STELP und Waisenkinder Tansania engagieren sich bei jedem Projekt mit sehr viel Leidenschaft und Herzblut und stellen sicher, dass die Mittel äußerst wirksam eingesetzt werden.
Auf dieser Seite können Sie den Projektfortschritt noch einmal miterleben.



Juni 2022 - Es kann losgehen
Die Baugenehmigung der Verwaltung des Mkuranga Distrikts liegt jetzt vor. Darüber freuen wir uns gemeinsam mit unseren Partnern Waisenkinder Tansania e. V. und STELP sehr. Die ersten vor Ort sichtbaren, konkreten Maßnahmen können also nun starten. Dazu gehören zum Beispiel das Vorbereiten des Grundstücks und die Bohrarbeiten für den eigenen Brunnen. Auch der Architekt war natürlich schon tätig. Die vorliegenden Computeranimationen vermitteln einen ersten Eindruck davon, wie das Gebäude später einmal aussehen wird.

September 2022 – Wasser marsch!
Wasser ist Leben! Bevor mit dem eigentlichen Bau des Waisenhauses begonnen wird, gilt es deshalb, die Versorgung mit dem kostbaren Nass sicherzustellen. Nach dem Ende der Regenzeit haben Handwerker in den letzten Wochen auf dem Gelände zunächst erfolgreich einen Brunnen gebohrt. Aktuell ist das Bauteam damit beschäftigt, einen Wasserturm zu errichten. Sobald beide Teilprojekte abgeschlossen sind, starten die Arbeiten am Hauptgebäude.
November 2022 – Der Wasserturm steht
Es geht mit großen Schritten weiter voran. Der markante Rohbau des Wasserturms steht nun. Die Arbeiter haben danach begonnen, die Toilettenanlagen zu errichten sowie die dafür benötige Abwassergrube auszuheben und zu befestigen. Wir rechnen damit, dass im Februar oder März die Arbeiten am Haupthaus starten können.
Juni 2023 – Ein stabiles Fundament
Das eigentliche Haus nimmt allmählich Gestalt an. Der Umriss ist schon deutlich zu erkennen. Stein für Stein wurde zunächst das Fundament gelegt. Dann gossen die Handwerker eine stabile Bodenplatte. Jetzt wächst das Hauptgebäude zügig in die Höhe.
August 2023 – Fest gemauert, gut bedacht
Es ist vollbracht: Der Rohbau steht. Und besser noch: Ein schützendes Dach ist auch schon drauf. Bevor der Innenausbau beginnt, kann jetzt alles gut austrocknen. Denn die kleine Regenzeit, die in Tansania in der Regel etwa vier Wochen dauert, beginnt erst Mitte November.
Oktober 2023 – Es geht voran, außen wie innen!
Inzwischen haben Maurer den Putz aufgebracht. So ist das Mauerwerk schon gut geschützt gegen Regen und UV-Strahlen. Auch in den Innenräumen wurden die Wände verputzt und für die weitere Bearbeitung vorbereitet.
November 2023 – Es wird eingerichtet
Das Haus ist nun weiß gestrichen. Aktuell findet der Innenausbau statt. Auch Einrichtungsgegenstände wie etwa Babybetten und Regale werden schon angeschafft.
April 2024 - Das Waisenhaus ist bezugsfertig
Es ist ein unbeschreiblich schönes Gefühl: In diesen Tagen wurde das Waisenhaus fertiggestellt. Die zuständigen Behörden müssen es jetzt noch abnehmen. Gerade entsteht noch eine Außenküche und ein Spielplatz. Aber alles ist schon liebevoll vorbereitet für den Einzug der Säuglinge. Denn das neue Waisenhaus ist speziell ausgerichtet auf ihre Bedürfnisse. Zu den ersten Bewohnern werden auf jeden Fall auch die Zwillinge Gabriel und Gregory gehören. Sie kamen vor ein paar Wochen auf die Welt. Bis das neue Waisenhaus seine Tore offiziell öffnet, bleiben die beiden in der sicheren Obhut einer bereits bestehenden Einrichtung für Kinder. Diese wird, wie das neue Waisenhaus auch, vom Verein Waisenkinder Tansania e. V. betrieben.
Juli 2025 – Ein Zuhause voller Wärme
Nun ist es endlich soweit: Das Waisenhaus in Mkenge hat seine Türen geöffnet. Die ersten Babys sind eingezogen und finden hier eine liebevolle Umgebung, die Geborgenheit schenkt und ihre elementaren Bedürfnisse sichert. Bis zu 20 Säuglinge können in diesem Haus behütet aufwachsen. Mit fürsorglicher Betreuung, kindgerechter Ausstattung und einer umfassenden Hygieneversorgung ist nun alles vorhanden, was es für einen guten Start ins Leben braucht.
Der Partner: Geprägt von Transparenz und Engagement
Der Name der 2016 gegründeten Hilfsorganisation STELP ist die Kurzform für STuttgart hELPs, also Stuttgart hilft. Das Team von STELP besteht nahezu ausschließlich aus Ehrenamtlichen. Dringend benötigte Dienstleistungen, auf die eine Hilfsorganisation angewiesen ist und andere teuer einkaufen müssen, bekommt STELP über sein Netzwerk von Unterstützern wie zum Beispiel Marketingagenturen, Druckereien, Anwälte und Steuerberater. Das bedeutet: Spendengelder fließen tatsächlich zu fast 100 Prozent in die Projekte, die in der Regel gemeinsam mit engagierten lokalen Partnern realisiert werden. STELP erfüllt zugleich die zentralen Transparenzkriterien, die die Initiative Transparente Zivilgesellschaft aufgestellt hat.

Die Umsetzung: Zielführend dank lokaler Expertise und Erfahrung
Bei der Auswahl des Projektes war es HERMA und STELP besonders wichtig, auf erfahrene lokale Unterstützung und Expertise zurückgreifen zu können. Initiiert, gebaut und betrieben wird die aktuell sich noch in der Umsetzung befindliche Einrichtung von dem Verein Waisenkinder Tansania e. V. Die Organisation unterhält bereits zwei Waisenhäuser für Jungen und Mädchen, welche sie mit viel Engagement und Hingabe betreibt. Das Ziel lautet stets, traumatisierten Waisen- und Straßenkindern ein liebevolles und sicheres Zuhause zu geben, ihnen den Weg zu guter Bildung zu eröffnen und sie in ihrer Entwicklung zu fördern. Auch das neue Waisenhaus wird dazu beitragen, dass sie eine gesunde und glückliche Kindheit in einem stabilen Umfeld erleben können.
Das Ziel: Geborgenheit und Wertschätzung
Wie schon die beiden bestehenden Waisenhäuser wird die neue Einrichtung ebenfalls bis zu 14 Kinder aufnehmen können. Um eine familiäre Atmosphäre zu schaffen, die jedem einzelnen Geborgenheit und Wertschätzung ermöglicht, betreut pro Haus eine verantwortungsvolle Hausmutter gemeinsam mit einem Hausmädchen die jungen Bewohner. Qualifizierte Fortbildungsangebote sorgen dafür, dass die Betreuungsqualität weiterhin kontinuierlich verbessert wird. Zudem werden die Kinder regelmäßig medizinisch versorgt.
Das Waisenhaus: Ein Ort mit vielen Möglichkeiten
Errichtet wird auch das neue Haus im traditionellen einfachen Stil, wobei das Konzept eine nachhaltige Energie- und Wasserversorgung vorsieht, mit Solaranlage und eigenem Brunnen. Es wird Küche, Wohnzimmer, vier Schlafzimmer und ein Spielzimmer umfassen. Dazu kommen der bereits bestehende Spielplatz und der große Garten. Ergänzend dazu hatte Waisenkinder Tansania e. V. bereits vor einiger Zeit eine drei Hektar große landwirtschaftliche Nutzfläche erworben. Die dort und im Garten angebauten Pflanzen wie Papaya, Bananen, Kokospalmen, Guaven, Orangen, Ananas, Zitronengras sowie Maniok dienen nicht nur der Selbstversorgung. Ein Teil davon soll perspektivisch auf lokalen Märkten verkauft werden. Die Erlöse können dann unter anderem dazu dienen, die Ausbildung der jungen Menschen zu finanzieren.
Die Perspektive: Ein erfolgreicher Weg ins Leben
Eine solide Schul- und Ausbildung ist in Tansania das wichtigste Fundament für ein selbst bestimmtes Leben. Ein starker Fokus der Waisenhäuser liegt deshalb auf der fortlaufenden Unterstützung der Kinder während ihrer gesamten Schul- und Ausbildungszeit. Nach Möglichkeit wird dabei der Besuch einer privaten, wenn auch kostenpflichtigen Schule angestrebt, da das staatliche Schulsystem vielfach überlastet ist.