Helfen, wo die Not besonders groß ist

Eine Gruppe von acht Mädchen steht zusammen, lächelt und posiert fröhlich in einem grünen, sonnigen Umfeld.

Das Projekt: Ein Waisenhaus in Tansania 

In Tansania wachsen bei einer Bevölkerung von etwa 60 Millionen Menschen rund eine Million Kinder als Waisen auf. Sie leben teils bei Verwandten, zu einem großen Teil aber einfach auf der Straße. Hunger, harte Arbeit, Misshandlungen sind dabei tägliche Erfahrungen. Es fehlt an menschlicher Zuwendung, an Zugang zu Bildung und häufig sogar an einem festen Dach über dem Kopf. In Kooperation mit den Hilfsorganisationen STELP e.V. und Waisenkinder Tansania e.V. hat HERMA den Bau des Waisenhauses finanziert und begleitet. Wir wollten ganz konkret dort helfen, wo Not und Armut besonders groß sind. STELP und Waisenkinder Tansania engagieren sich bei jedem Projekt mit sehr viel Leidenschaft und Herzblut und stellen sicher, dass die Mittel äußerst wirksam eingesetzt werden.
Auf dieser Seite können Sie den Projektfortschritt noch einmal miterleben.

Eine Gruppe von Kindern und einem Erwachsenen sitzt zusammen und lächelt. Die Kinder tragen verschiedene bunte Kleidung.
Vier lächelnde Kinder stehen eng beieinander, tragen bunte Kleidung und zeigen Freude.
Kinder formen Plätzchen aus Teig mit Ausstechformen auf einem Tisch. Einige Kinder sind aktiv beteiligt, während andere zuschauen.

Juni 2022 - Es kann losgehen

Die Baugenehmigung der Verwaltung des Mkuranga Distrikts liegt jetzt vor. Darüber freuen wir uns gemeinsam mit unseren Partnern Waisenkinder Tansania e. V. und STELP sehr. Die ersten vor Ort sichtbaren, konkreten Maßnahmen können also nun starten. Dazu gehören zum Beispiel das Vorbereiten des Grundstücks und die Bohrarbeiten für den eigenen Brunnen. Auch der Architekt war natürlich schon tätig. Die vorliegenden Computeranimationen vermitteln einen ersten Eindruck davon, wie das Gebäude später einmal aussehen wird.

Moderne Architektur eines Hauses mit einem schrägen Dach, umgeben von Pflanzen und einem gepflasterten Weg. Menschen bewegen sich in der Nähe.

September 2022 – Wasser marsch!

Wasser ist Leben! Bevor mit dem eigentlichen Bau des Waisenhauses begonnen wird, gilt es deshalb, die Versorgung mit dem kostbaren Nass sicherzustellen. Nach dem Ende der Regenzeit haben Handwerker in den letzten Wochen auf dem Gelände zunächst erfolgreich einen Brunnen gebohrt. Aktuell ist das Bauteam damit beschäftigt, einen Wasserturm zu errichten. Sobald beide Teilprojekte abgeschlossen sind, starten die Arbeiten am Hauptgebäude.

Ein Arbeiter mauert mit Zementsteinen an einer Baustelle, um eine Wand zu errichten. Der Boden ist mit rotem Sand bedeckt.
Zwei Arbeiter bohren ein Loch in den Boden, während eine Bohrmaschine im Hintergrund steht. Umgeben von Erde und Wasser.
Arbeiter bauen mit Ziegeln und Beton in einem Baustellenbereich, umgeben von Erde und Baumvegetation.

November 2022 – Der Wasserturm steht

Es geht mit großen Schritten weiter voran. Der markante Rohbau des Wasserturms steht nun. Die Arbeiter haben danach begonnen, die Toilettenanlagen zu errichten sowie die dafür benötige Abwassergrube auszuheben und zu befestigen. Wir rechnen damit, dass im Februar oder März die Arbeiten am Haupthaus starten können.

Ein unvollendeter Bau mit Holzrahmen und Treppe, umgeben von Bäumen und Gras. Eine Person arbeitet auf dem Dach.

Juni 2023 – Ein stabiles Fundament

Das eigentliche Haus nimmt allmählich Gestalt an. Der Umriss ist schon deutlich zu erkennen. Stein für Stein wurde zunächst das Fundament gelegt. Dann gossen die Handwerker eine stabile Bodenplatte. Jetzt wächst das Hauptgebäude zügig in die Höhe.

Zwei Bauarbeiter legen Ziegelsteine auf einem Baugrundstück, um die Fundamente eines Gebäudes zu erstellen, umgeben von Erde und Bäumen.
Ein Baugrundstück mit einer teilweise errichteten Mauer aus Betonsteinen, umgeben von Bäumen und unbefestigtem Boden.
Arbeiter gießen Beton auf einer Baustelle, um das Fundament eines Gebäudes zu erstellen, umgeben von Bäumen und natürlicher Landschaft.

August 2023 – Fest gemauert, gut bedacht

Es ist vollbracht: Der Rohbau steht. Und besser noch: Ein schützendes Dach ist auch schon drauf. Bevor der Innenausbau beginnt, kann jetzt alles gut austrocknen. Denn die kleine Regenzeit, die in Tansania in der Regel etwa vier Wochen dauert, beginnt erst Mitte November.

Ein unvollendetes Haus mit einer Holzrahmenkonstruktion für das Dach, umgeben von Bäumen und Baustellenmaterialien.
Holzrahmenkonstruktion unter blauem Himmel, mit sichtbaren Balken und Stützen, die den Bau eines Gebäudes unterstützen.
Ein unvollendetes Haus aus Stein mit einem Satteldach, umgeben von Bäumen und unbefestigtem Boden.

Oktober 2023 – Es geht voran, außen wie innen!

Inzwischen haben Maurer den Putz aufgebracht. So ist das Mauerwerk schon gut geschützt gegen Regen und UV-Strahlen. Auch in den Innenräumen wurden die Wände verputzt und für die weitere Bearbeitung vorbereitet.

Ein unvollendetes Haus mit einem blauen Dach, großen Fenstern und einem Betonfundament, umgeben von unbefestigtem Boden und Bäumen.
Unvollendeter Raum mit freiliegendem Dachstuhl und großen Fenstern, die auf einen grünen Außenbereich blicken. Holzmaterialien liegen auf dem Boden.
Ein unvollendeter Flur mit mehreren offenen Türen und einem Betonboden, umgeben von rohen Wänden und einem sichtbaren Dachstuhl.

November 2023 – Es wird eingerichtet

Das Haus ist nun weiß gestrichen. Aktuell findet der Innenausbau statt. Auch Einrichtungsgegenstände wie etwa Babybetten und Regale werden schon angeschafft.

Ein heller Flur mit weißen Wänden, offenen Türen zu anderen Räumen und einem Blick auf einen grünen Außenbereich.
Heller, leerer Raum mit weißen Wänden und großen Fenstern, die auf einen Garten blicken. Der Boden ist unvollendet.
Neues, unvollendetes Haus mit weißer Fassade und grauem Dach, umgeben von unbefestigtem Boden und Baum. Baustellenmaterialien liegen davor.

April 2024 - Das Waisenhaus ist bezugsfertig

Es ist ein unbeschreiblich schönes Gefühl: In diesen Tagen wurde das Waisenhaus fertiggestellt. Die zuständigen Behörden müssen es jetzt noch abnehmen. Gerade entsteht noch eine Außenküche und ein Spielplatz. Aber alles ist schon liebevoll vorbereitet für den Einzug der Säuglinge. Denn das neue Waisenhaus ist speziell ausgerichtet auf ihre Bedürfnisse. Zu den ersten Bewohnern werden auf jeden Fall auch die Zwillinge Gabriel und Gregory gehören. Sie kamen vor ein paar Wochen auf die Welt. Bis das neue Waisenhaus seine Tore offiziell öffnet, bleiben die beiden in der sicheren Obhut einer bereits bestehenden Einrichtung für Kinder. Diese wird, wie das neue Waisenhaus auch, vom Verein Waisenkinder Tansania e. V. betrieben.

Unvollendetes Haus mit Betonrahmen und Holzgerüst, umgeben von unbefestigtem Boden und Vegetation.
Zwei kleine Babyfüße liegen auf einer weichen Unterlage, teilweise von einer Decke bedeckt. Die Haut ist zart und rosig.
Ein heller Raum mit vier Holz-Kinderbetten, einem runden Teppich und bunten Vorhängen. Ein Fenster bietet Blick nach draußen.
Ein Flur mit einer Wand, die mit gerahmten Kinderzeichnungen dekoriert ist. Zwei Türen sind im Hintergrund sichtbar. Eine hängende Lampe ist ebenfalls zu sehen.
Ein helles Kinderzimmer mit zwei Etagenbetten aus Holz, einem runden Teppich und einem Kommode. Fenster mit Vorhängen sorgen für Tageslicht.
Bunte Holzspielzeuge und ein Spielzeugmesser liegen auf einem Holztisch, während Bücher im Hintergrund stehen.
Zwei Holztische mit Geschirr und Tassen, umgeben von Stühlen, in einem hellen Raum mit Fenstern und natürlichem Licht.
Eine Gruppe von fünf Personen sitzt auf dem Boden und spielt mit bunten Bauklötzen und Spielzeug.

Juli 2025 – Ein Zuhause voller Wärme

Nun ist es endlich soweit: Das Waisenhaus in Mkenge hat seine Türen geöffnet. Die ersten Babys sind eingezogen und finden hier eine liebevolle Umgebung, die Geborgenheit schenkt und ihre elementaren Bedürfnisse sichert. Bis zu 20 Säuglinge können in diesem Haus behütet aufwachsen. Mit fürsorglicher Betreuung, kindgerechter Ausstattung und einer umfassenden Hygieneversorgung ist nun alles vorhanden, was es für einen guten Start ins Leben braucht.

Zwei Kinder spielen auf dem Boden vor einem weißen Gebäude, während ein weiteres Kind an einem Spielzeug zieht.
Drei Kinder stehen in Holz-Kinderbetten in einem hellen Raum mit bunten Vorhängen und einem runden Teppich.
Kinder spielen im Sand, während ein weiteres Kind mit einem Spielzeug beschäftigt ist. Die Umgebung zeigt viel Grün und einen klaren Himmel.

Der Partner: Geprägt von Transparenz und Engagement 

Der Name der 2016 gegründeten Hilfsorganisation STELP ist die Kurzform für STuttgart hELPs, also Stuttgart hilft. Das Team von STELP besteht nahezu ausschließlich aus Ehrenamtlichen. Dringend benötigte Dienstleistungen, auf die eine Hilfsorganisation angewiesen ist und andere teuer einkaufen müssen, bekommt STELP über sein Netzwerk von Unterstützern wie zum Beispiel Marketingagenturen, Druckereien, Anwälte und Steuerberater. Das bedeutet: Spendengelder fließen tatsächlich zu fast 100 Prozent in die Projekte, die in der Regel gemeinsam mit engagierten lokalen Partnern realisiert werden. STELP erfüllt zugleich die zentralen Transparenzkriterien, die die Initiative Transparente Zivilgesellschaft aufgestellt hat. 

STELP, Unterstützer vor Ort, in modernem Schriftzug auf türkisfarbenem Hintergrund.

Die Umsetzung: Zielführend dank lokaler Expertise und Erfahrung

Bei der Auswahl des Projektes war es HERMA und STELP besonders wichtig, auf erfahrene lokale Unterstützung und Expertise zurückgreifen zu können. Initiiert, gebaut und betrieben wird die aktuell sich noch in der Umsetzung befindliche Einrichtung von dem Verein Waisenkinder Tansania e. V. Die Organisation unterhält bereits zwei Waisenhäuser für Jungen und Mädchen, welche sie mit viel Engagement und Hingabe betreibt. Das Ziel lautet stets, traumatisierten Waisen- und Straßenkindern ein liebevolles und sicheres Zuhause zu geben, ihnen den Weg zu guter Bildung zu eröffnen und sie in ihrer Entwicklung zu fördern. Auch das neue Waisenhaus wird dazu beitragen, dass sie eine gesunde und glückliche Kindheit in einem stabilen Umfeld erleben können.  

Das Ziel: Geborgenheit und Wertschätzung

Wie schon die beiden bestehenden Waisenhäuser wird die neue Einrichtung ebenfalls bis zu 14 Kinder aufnehmen können. Um eine familiäre Atmosphäre zu schaffen, die jedem einzelnen Geborgenheit und Wertschätzung ermöglicht, betreut pro Haus eine verantwortungsvolle Hausmutter gemeinsam mit einem Hausmädchen die jungen Bewohner. Qualifizierte Fortbildungsangebote sorgen dafür, dass die Betreuungsqualität weiterhin kontinuierlich verbessert wird. Zudem werden die Kinder regelmäßig medizinisch versorgt.

Das Waisenhaus: Ein Ort mit vielen Möglichkeiten

Errichtet wird auch das neue Haus im traditionellen einfachen Stil, wobei das Konzept eine nachhaltige Energie- und Wasserversorgung vorsieht, mit Solaranlage und eigenem Brunnen. Es wird Küche, Wohnzimmer, vier Schlafzimmer und ein Spielzimmer umfassen. Dazu kommen der bereits bestehende Spielplatz und der große Garten. Ergänzend dazu hatte Waisenkinder Tansania e. V. bereits vor einiger Zeit eine drei Hektar große landwirtschaftliche Nutzfläche erworben. Die dort und im Garten angebauten Pflanzen wie Papaya, Bananen, Kokospalmen, Guaven, Orangen, Ananas, Zitronengras sowie Maniok dienen nicht nur der Selbstversorgung. Ein Teil davon soll perspektivisch auf lokalen Märkten verkauft werden. Die Erlöse können dann unter anderem dazu dienen, die Ausbildung der jungen Menschen zu finanzieren.

Die Perspektive: Ein erfolgreicher Weg ins Leben

Eine solide Schul- und Ausbildung ist in Tansania das wichtigste Fundament für ein selbst bestimmtes Leben. Ein starker Fokus der Waisenhäuser liegt deshalb auf der fortlaufenden Unterstützung der Kinder während ihrer gesamten Schul- und Ausbildungszeit. Nach Möglichkeit wird dabei der Besuch einer privaten, wenn auch kostenpflichtigen Schule angestrebt, da das staatliche Schulsystem vielfach überlastet ist.