HERMA: Konsequentes Recycling wirkt Verknappung von Rohstoffen entgegen
HERMA hat im vergangenen Jahr dank eines speziellen Recyclings von nicht mehr benötigtem silikonisierten Etiketten-Unterlagenpapier rund 406 Tonnen CO2 eingespart. Dies vermeidet erhebliche Mengen Abfall und kompensiert den CO2-Ausstoß des Unternehmensfuhrparks.
Silikonisiertes Etiketten-Unterlagenpapier fällt überall dort an, wo etikettiert wird: in großen Mengen zum Beispiel in der Lebensmittel- und Chemieindustrie sowie in der Logistikbranche. Obwohl bislang meist als Abfall entsorgt, ist es eigentlich ideal geeignet, um es wieder aufzubereiten – und damit nicht nur das Klima zu schonen, sondern auch der weiterhin bestehenden Verknappung bestimmter Rohstoffe entgegenzuwirken.
Der Selbstklebespezialist HERMA aus Filderstadt hat bereits im achten Jahr in Folge allein aufgrund der bei ihm gesammelten und wiederverwerteten Reste an Unterlagenpapier seinen gesamten Fuhrpark mit immerhin 78 Autos quasi CO2-neutral gestellt.
Gemäß dem Zertifikat der Organisation Cycle4green (C4G) hat HERMA im Jahr 2018 rund 201 Tonnen nicht mehr benötigtes Unterlagenpapier aus der Haftmaterialproduktion einem speziellen Recycling zugeführt. Mit Hilfe von C4G und dem Papierhersteller Lenzing entstanden daraus Etikettenpapier und neues Unterlagenpapier, was beides unter anderem auch wieder von HERMA eingesetzt wird. Hätte man diese Produkte in gleicher Menge aus Frischfasern produziert, wären im Vergleich zum Recycling mehr CO2-Emissionen in Höhe von rund 406 Tonnen angefallen. Zum Vergleich: Der gesamte Fuhrpark des Familienunternehmens verursachte lediglich einen CO2-Ausstoß von knapp 400 Tonnen.
Weiterhin Engpässe bei Rohstoffen
„Damit leisten wir nicht nur einen wichtigen Beitrag für die Umwelt. Auch der weiterhin bestehenden Verknappung von Rohstoffen beugen wir so ein Stück weit vor. Durch extreme Nachfrage in Asien, in erster Linie China, und durch das anhaltende Marktwachstum in Europa kommt es, ähnlich wie im letzten Jahr, weiterhin zu Materialengpässen, zum Beispiel bei Papieren“, betont Jürgen Keller, Vertriebsleiter Industrieetiketten bei HERMA. Schon seit 2010 führt der Selbstklebespezialist der Organisation Cycle4green nicht mehr benötigtes Unterlagenpapier aus der Produktion zu. „Wir müssen uns darauf einstellen, dass es künftig noch schwieriger werden wird, die erforderlichen Rohstoffe zu beschaffen“, sagt Jürgen Keller. „Daher appelliere ich an alle Etikettenverwender, bei denen große Mengen anfallen, sich ebenfalls an der Recyclinginitiative C4G zu beteiligen. Denn es lohnt sich – nicht nur fürs Klima. Es trägt auch dazu bei, den weiterhin bestehenden Kostenanstieg bei Rohstoffen zu dämpfen.“
Cycle4green organisiert in vielen europäischen Ländern das Einsammeln der nicht mehr benötigten Unterlagenpapiere. Lenzing, ein Vorreiter „grüner“ Papierherstellung, übernimmt die Wiederaufbereitung. Cycle4green holt das Material ab einer Mindestmenge von fünf Tonnen europaweit überall dort ab, wo es anfällt, ohne dass Kosten entstehen. Voraussetzung ist eine sortenreine Trennung des Abfalls. EU-weit fallen jedes Jahr etwa 360.000 Tonnen an silikonisiertem Unterlagenpapier an, der größte Teil davon bei Unternehmen, die Etiketten aufbringen.
Weitere Informationen über die Organisation Cycle4green: https://www.c4g.fi/